Samstag, 31. Januar 2009

Vererbter Ärger und Zorn

Dieser Artikel behandelt zwei der größten Feinde jeden Mannes Gottes. Um seine Bestimmung als Priester und König gegenüber Gott zu erfüllen, muss er sie in Angriff nehmen und überwinden. (Off. 1:6)
Ein Priester muss Mitgefühl und Erbarmen den Menschen gegenüber haben, die er vertritt (Heb 5,2). Ein König muss Autorität ausüben, um in seinem Königreich zu herrschen.
Der Geist der Passivität wird einen Mann davon abhalten, ein König zu sein und die vererbte Aggressivität, vor allem gegen Frauen, wird ihn unfähig machen, ein Priester in seiner Familie, in der Gesellschaft oder in der Welt zu sein.

In diesem Artikel werden wir kurz auf diese zwei Dinge eingehen, die überwunden werden müssen: 1. Vererbter Ärger oder Zorn 2. Der Geist der Passivität

Durch seinen Diener Jakob sagte Gott „Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, und meine Ehre vereine sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn sie haben Männer gemordet in ihrem Zorn und Stiere verstümmelt in ihrer Willkür. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hart ist! Ich will sie verteilen unter Jakob und zerstreuen unter Israel.“ (1. Mose 49,6-7)
Alle Formen von egozentrischem Hass sind grausam. Gott verflucht diese Dinge. Wenn man aus Stolz und Verbitterung heraus einem andern Menschen begegnet, hat das oft zur Folge, dass dessen Herz Ärger oder Hass hervor bringt, der im inneren wohnt. Wenn dieser Ärger vor Gott nicht bereut und bekannt wird, wird er immer schlimmer, bis er das Herz kalt und hart gemacht hat.
Das Prinzip von selbstsüchtigem Ärger oder Hass ist, dass man ihn jene Personen spüren lässt, von denen man meint, dass sie ihn verdien hätten. Mit andern Worten, oft ist der wahre Ärger auf denjenigen gerichtet, der uns misshandelt oder missbraucht hat. Weil man aber zu jung und hilflos ist, kann man dieser Person nicht sagen, wie man wirklich fühlt, und so trägt man diesen Ärger immer tiefer und tiefer in sich bis man groß und stark genug ist, seinem Ärger Luft zu machen. Dann wird er oft denen zuteil, von denen man meint, sie müssten ihn empfangen, z.B. die Kinder, Ehegatten, Nachbarn usw.

Das heißt, dass selbstsüchtiger Hass und Ärger meistens in früheren Erfahrungen begründet sind, wo man selber missbraucht oder misshandelt wurde. Wenn man diese Personen dann richtet, beginnt im Herzen eine Wurzel der Bitterkeit zu wachsen. (Heb. 12,15 )
Es gibt eine Form von Hass, die Gott sehr erzürnt: Der Hass gegenüber Schwächen oder dem schwächern Gefäß: der Frauenhass. Im Kontext einer Kultur ist es oft der Fall, dass ein Mann Frauenfeindlichkeit von seinem Großvater und Vater erbt. Unter demselben Hass haben schon seiner Großmutter und Mutter gelitten.

Wenn mein Großvater unfreundlich mit meiner Großmutter umgegangen ist, und wenn mein Vater böse und genervt mit meiner Muter umging, besteht eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass ich von ihnen Frauenhass geerbt habe.
Jemand der Frauen hasst, merken meistens noch nicht einmal, dass er auch seine eigene Frau hasst Er hat sich schon zu stark an sein eigen Verhalten gewöhnt.
In 1. Petrus 3,7 werden Ehemänner dazu aufgefordert, einsichtig mit ihren Ehefrauen zusammenzuleben und sie zu ehren, weil sie das schwächere Gefäß sind. Der Herr erweist den schwächeren Gefäßen immer mehr Ehre. (1 Kor 12:20,22-25)
Gott hat insbesondere Liebe für die, die schwach, bedürftig, hilflos und einsam sind. Er hat ein tiefes Verlangen danach, den Witwe und Waise zu zeigen, wie sehr er sie liebt und in der Zeit ihrer Not Sorge um sie trägt. (z.B. Jakobus 1,27)
Manchmal ist es der Fall, dass ein Ehemann gar nicht weiß, warum er grader genervt oder ärgerlich über seine Frau ist; besonders wenn sie, ängstlich, langsam oder hilflos ist.
Meistens ist das Frauenhass, den er von seinem Vater geerbt hat. Ein Frauenfeind wird nicht auf das hören, was seine Frau zu sagen hat, auch wenn es gesalbte Worte sind.
Ein Mann, der diesen versteckten Hass und Zorn geerbt hat, wird seine Frau wegen ihrer Schwäche verachten und sie mit der Zeit immer gröber behandeln.

Freundlichkeit dagegen ist ein extrem wichtiger Aspekt des Herzens Gottes. Die Liebe ist freundlich, aber der Frauenhass wird es einem Mann nicht erlauben, seine Frau wirklich so zu lieben, wie Christus seine Gemeinde liebt.
David sagte, dass Gottes Freundlichkeit ihn hat groß werden lassen (Psalm 18,35). Aber Männer, die mit diesem vererbten Hass leben, können ihrer Familie keine göttliche Freundlichkeit zeigen. Jemand der diese Form von Hass hat, wird seine Frau und Kinder geistlich entblößen. Er ist nicht Bedeckung und Schutz in schwierigen und stürmischen Zeiten, im Gegenteil, er ist selbst der Sturm. Seine Frau und Kinder müssen sich dann woanders Schutz suchen. Jesaja 32,2 sagt, dass einen Mann vier Dinge auszeichnen müssen:
1. Er muss ein Bergungsort vor dem Wind sein, 2. ein Schutz vor dem Unwetter, 3. Wasserbäche in der dürren Gegend und 4. der Schatten eines mächtigen Felsens in einem erschöpften Land. Diese vier Dinge hinterlassen in seiner Ehefrau und seinen Kindern ein tiefes Gefühl der Geborgenheit, Liebe und Wertschätzung.
In dem Buch „Christliche Männer, die Frauen hassen“ nennt Dr. Margaret Rinck zehn Charakteristika christlicher Frauenhasser:

1. Der Mann denkt, er hätte das gottgegebene Recht, ihr Verhalten zu kontrollieren. Ihre Bedürfnisse und Gedanken werden nicht in Erwägung gezogen.
2. Er verlangt Unterordnung und nutz die Bibel, um sein Recht zu untermauern, ihr sagen zu dürfen, was sie zu tun hat.
3. Die Frau verliert ihr Selbstwertgefühl.
4. Er glaubt, dass ihre individuelle Persönlichkeit nicht wichtig ist.
5. In der Kirch zeigt er sich als nett, charmant, doch zuhause ist er schnell gereizt.
6. Wenn die Frau seinen Ansprüchen nicht gerecht wird, schreit er oder bedroht sie, oder schmollt still vor sich hin.
7. Sie ist total verwirrt, denn sein Verhalten kann innerhalb von Stunden wechseln.
8. Trotz aller Versuche, sich zu bessern, ist sie immer noch unsicher und fühlt sich schuldig und unzureichend.
9. Er ist besitzergreifend und eifersüchtig, und das sogar, wenn sie Zeit mit ihren Kindern verbringt.
10. Wenn alles schief läuft, ist sie immer die Schuldige.

Ich möchte nun in sieben Punkten zusammenfassen, wie man diesen schlimmen Hass und Ärger überwinden kann.

1. Fange an, mit dieser versteckten üblen Sünde aufzuräumen und rechtfertige sie nicht länger.
2. Fange an den Schmerz zu sehen, denn dein versteckter Stolz in der Person verursacht, die der Herr dir gegeben hat, um sie zu ehren und wertzuschätzen. (1. Petrus 3:7) Jemanden zu ehren, bedeutet, seinen wahren Wert hervorzuheben. Achte deine Ehefrau für sehr wertvoll und respektiere sie als schwächeres Gefäß.
3. Bitte den Herr, dass er den tief versteckten Ärger in dir offenbart und erlaube dem Schmerz, der durch Ablehnung, Verlassenheit und Missbrauch in dein Leben gekommen ist, herauszukommen.
4. Fange an all denen zu vergeben, die in dir irgendwann Gefühle der Scham und Angst hervorgerufen haben.
5. Bekenne alle Sünden, die der Herr dir offenbart, und empfange seine vollkommene Vergebung. (1. Johannes 1:9)
6. Entscheide dich dafür, nicht länger so über Frauen zu denken, wie die Welt es tut. (In der Welt geht man mit Frauen ungezogen um, man mach Witze über sie; sie werden als Sexobjekt betrachtet, als Person ohne Gefühle etc.)
7. Bitte und empfange Jesus, so dass du deine Frau lieben und sie und dich mit Jesu Augen sehn kannst.

Greg Violi


Der Teil „Der Geist der Passivität“ kommt bald.